Die Babyosteopathie oder Säuglingsosteopathie und Kinderosteopathie ist eine einfühlsame und sanfte Therapie, bei der es darum geht wieder mehr Mobilität in den Strukturen zu schaffen. Säuglinge und Kinder reagieren in der Regel sehr gut auf eine osteopathische Behandlung, sodass oft nur 2-3 Behandlungen nötig sind.
Wie wichtig Beweglichkeit für uns ist, wird schon sehr früh deutlich: Bereits die Bewegungen des Fötus im Mutterleib stimulieren die Entwicklung der Gelenke.
Auch die Beweglichkeit der Schädelknochen spielt eine große Rolle. So müssen sich die Schädelknochen unter der Geburt gut bewegen können, damit sich die Schädelnähte übereinanderschieben können. In den ersten Wochen nach der Geburt regulieren sich die Schädeldeformierungen durch Bewegung wie das Atmen, Saugen und Schreien in der Regel von selber. Jedoch kann es sein, daß es z.B. durch lange und schwere Geburten zu stärkeren Deformierungen kommt, sodass es zu Dysfunktionen im Bereich der Schädelnähte, der Schädelknochen, der Wirbelsäule und anderen Strukturen im Körper kommen kann. Zeigen kann sich dies durch Schädelasymmetrien, Einschränkungen der Beweglichkeit des Kopfes, der Wirbelsäule, der Arme oder Beine. Die Kinder können zu vermehrtem Schreien, Unruhe, vermehrtes Spucken, Verdauungsproblemen/ Koliken neigen. Stillprobleme können auftauchen.
Was ist das KISS-Syndrom?
KISS-Syndrom ist die Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie Störungen. Der Ausdruck ist eine deutsche Erfindung und international nicht gebräuchlich. Die Verfechter des KISS-Syndroms behaupten, dass praktisch alle Störungen beim Säugling und Kleinkind von Störungen des Atlas (erster Halswirbel) ausgehen. Aus osteopathischer Sicht ist zwar der Atlas sehr häufig eine Ursache für funktionelle Störungen bei Säuglingen, aber bei weitem nicht die einzige.
Tonus-Asymmetrie-Syndrom:
Dies ist die internationale Bezeichnung für funktionelle Störungen bei Säuglingen, die sich in einer unterschiedlichen Spannung der Gewebe im Säugling ausdrücken. Neben den oben genannten Störungen des Atlas finden wir bei Säuglingen sehr häufig Störungen im Becken, Thorax, Bauchraum und vor allem im Schädelbereich. Der Blickwinkel der Osteopathischen Medizin ist hier auf den ganzen Säugling mit seiner individuellen Vielfalt an möglichen Störmustern gerichtet. Bei der Therapie von Säuglingen ist daher eine präzise Diagnose von entscheidender Bedeutung. Die Therapie ergibt sich dann automatisch aus der Diagnose.
Die Kinder-und Säuglingsosteopathie bedarf einer zusätzlichen Qualifizierung ( i.d.R. über 2 Jahre) nach der fünfjährigen berufsbegleitenden Osteopathieausbildung. In dieser Ausbildung erlernt der Osteopath die motorische, neurologische und emotionale Entwicklung eines Säuglings bzw. Kindes sowie deren Pathologien. Erst mit diesem umfassenden Wissen ist eine adäquate osteopathische Behandlung bei Säuglingen und Kindern möglich. Therapeuten mit dem Kindersymbol beim VOD haben sich nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft „osteopathische Behandlung von Kindern“ weitergebildet und verfügen über langjährige praktische Erfahrung.
Indikationen für eine osteopathische Behandlung:
Aus rechtlichen Gründen ist leider z.Z. die Aufzählung von Diagnosen nicht möglich. Unter dem folgenden Link werden Sie mit der Deutschen Gesellschaft Osteopathischer Medizin (DGOM) e.V. verbunden, die Anwendungsbereiche aufzählen darf. https://www.dgom.info/fuer-patienten/krankheitsbilder.html